Die Dokumentation des Studientags "Die beten ganz anders." kann im Gemeindebüro bestellt werden.
„Die beten ganz anders“ Gesprächsabend:
Die beten ganz anders (6. 11. 2013) Gesprächsabend:
Gemeinsamer Gottesdienst (13. 11. 2013) Studientag (23. 11. 2013) Wir
möchten Sie schon jetzt auf einen Studientag hinweisen, den wir im
Ökumenischen für Samstag, den 3. November 2012, im Rahmen der
Interkulturellen Woche planen. Leben und Theologisches Denken von
Gudina Tumsa Programm Leben und Wirken von Gudina Tumsa (1929-1979) Pfarrer Gudina Tumsa war maßgeblich am Aufbau der Evangelischen Mekane Yesu Kirche in Äthiopien beteiligt und von 1966 – 1979 ihr Generalsekretär. Als Kaiser Haile Selassi 1974 gestürzt wurde, brachte Tumsa den neuen sozialistischen Machthabern zunächst positive Erwartungen entgegen. Er erhoffte sich vor allem von der angekündigten Landreform mehr Gerechtigkeit und bessere Lebensverhältnisse für die Bevölkerung. Aber das Regime entwickelte sich zu einer brutalen kommunistischen Diktatur, und Tumsa geriet, obwohl er selbst nicht politisch tätig war, bald in Opposition. Weil er sich der Zusammenarbeit mit dem Regime verweigerte und auch in seinen Predigten kein Blatt vor den Mund nahm, wurde er mehrmals inhaftiert. Am 28. Juli 1979 predigte in einem Abendgottesdienst über den Text aus dem Lukasevangelium, in dem es heißt: „Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk 14, 27). Auf der Rückfahrt wurde er auf offener Strasse von bewaffneten Männern überfallen, entführt und noch am selben Tag umgebracht. Seine Frau und seine Mitarbeiter versuchten herauszubekommen, was mit ihm geschehen war, aber stießen auf eine Mauer des Schweigens. Später wurde auch seine Frau, Tsehay Tolessa, festgenommen. Sie verbrachte 10 Jahre in verschiedenen Gefängnissen, wurde misshandelt und erniedrigt. Drei Töchtern und einem Sohn gelang es, zum Teil mit kirchlicher Hilfe aus Deutschland, Äthiopien zu verlassen. Nach dem Sturz des Militärregimes im Jahre 1991 stellte die Familie Nachforschungen über sein Schicksal an. Schließlich meldete sich ein Soldat, der Tumsa kannte und sich nur widerwillig an der Aktion beteiligte hatte, und zeigte die Stelle im Garten des ehemaligen kaiserlichen Palasts, an der man Tumsa zusammen mit anderen Regimegegnern verscharrt hatte. Die Exhumierung fand am 27. Juni 1992 im Beisein der Familie vor laufenden Fernsehkameras statt. Zu seinem Begräbnis kamen Kirchenführer aus ganz Äthiopien, aus Schweden und aus Deutschland sowie der Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds und Bischof Desmond Tutu aus Südafrika als Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen, um Gudina Tumsa zu ehren. Wer war dieser Mann? Gudina
Tumsa kam 1929 in einem Dorf im Westen Äthiopiens, in der Provinz Wollega, zur
Welt. In einer Leseschule in seinem Dorf lernte er das Evangelium kennen. Bald
kam er in Konflikt mit den Vertretern der traditionellen Religion, und er musste
den Ort verlassen. Er ging, fast noch ein Kind, auf eigene Faust nach Nedjo, wo
es eine schwedische Missionsstation mit Schule und Internat gab. Durch
Gartenarbeit verdiente er sich seine Unterkunft. Bald fiel er durch seine große
Begabung auf und wurde von Missionaren oft als Dolmetscher eingesetzt. Er
arbeitete als Krankenpfleger und Lehrer und erhielt an dem Seminar von Nedjo gleichzeitig
seine theologische Grundausbildung als Pfarrer. 1961 schickte ihn seine Kirche
zur weiteren theologischen Ausbildung in die USA, wo er den Bachelor of
Divinity erhielt.
Als
Gudina Tumsa 1966 von seinem dreijährigen Studienaufenthalt an der Lutherischen Theologische
Hochschule in St. Paul, USA, zurückkam, wurde er zum Generalsekretär der
Evangelischen Mekane Yesus Kirche von Äthiopien berufen. Die Kirche war 1959
als ein Zusammenschluss verschiedener skandinavischer,
vor allem schwedischer, und deutscher (Hermannsburg !) Missionsgründungen in Äthiopien
entstanden. Tumsa hat an entscheidender Stelle ihren inneren Auf- und Ausbau
und die Entwicklung einer eigenständigen kontext-bezogenen Theologie gefördert.
In den USA hatte er sich mit Martin Luther King, dem Führer der amerikanischen
Bürgerrechts-Bewegung, dem Sozialethiker Reinhold Niebuhr und besonders auch
mit Dietrich Bonhoeffer und seinem Zeugnis in einer totalitären Diktatur auseinander-gesetzt.
Er hat damals wohl schon geahnt, dass ein konsequentes Zeugnis für das Evangelium
Leiden mit sich bringen kann. Die Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus ist von 25.000 Mitgliedern bei ihrer Grün Die Gründung der Mekane Yesu Kirche lag in einer Zeit, als die Kirchen und Missionsgesellschaften Ein wichtiger Beitrag Gudina Tumsas zu einer theologischen Begründung des Engagements der Für die Gemeinden im Ökumenischen Zentrum, nicht nur für die Oromo Gemeinde, die sich als Teil
Auf einem Studientag im Ökumenischen Zentrum im Rahm der Interkulturellen Woche, am 3. November 2012, wollen wir die Erinnerung an Gudina Tumsa wachhalten und uns mit der Geschichte und den Traditionen der Äthiopischen Evangelischen Mekane Yesu Kirche beschäftigen. Hildburg Wegener |
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