Die Ausstellung in der Kinder- und Jugend-Galerie Leunastraße 34, Frankfurt-Höchst, ist noch bis zum 19. Mai 2015, Mittwochs, 11 bis 13 Uhr, Freitags und Samstags, 16 bis 19 Uhr, und nach Voranmeldung unter 069 591545 zu sehen; Voranmeldung zu dem Vortrag: d.roer@gmx.de Begleitprogramm Film-Matinee
Palästinensische Kinder und Jugendliche zeichnen ihre Welt Bilder aus Westbank, Gaza und Flüchtlingslagern im Libanon Die Not des palästinensischen Volkes verschwindet regelmäßig aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit, wenn irgendwo sonst eine neue Krise auftaucht. Immer sind die Schwächsten, Wehrlosesten, die Kinder, am stärksten betroffen. Mit der am 19. April eröffneten Ausstellung „Palästinensische Kinder und Jugendliche zeichnen ihre Welt, Bilder aus Ostjerusalem, Westbank, Gaza und Flüchtlingslagern im Libanon“ wollen das Palästina-Forum-Nahost und die Kinder- und Jugend-Galerie Höchst für die Öffentlichkeit ein Fenster öffnen zu einer gern vergessenen Welt. Das Leben des palästinensischen Volkes ist eine einzige, ständige, ungeheuere Grenzerfahrung. Seine Lebensräume sind ganz oder teilweise geschlossene Gefängnisse. Wie erleben Kinder und Jugendliche diese Welt? Wie können sie sich der menschenunwürdigen Belastungen und Traumatisierungen erwehren? Das will die Ausstellung der Zeichnungen palästinensischer Jugendlicher zeigen. Dem dienen auch zwei gezeigte Filme. Die ungeheuren Belastungen der Kinder durch Krieg und Besatzung hat Dr. Muneer Deep, Chirurg aus Gaza, nun Chefarzt in Westerstede, mit erschreckenden Zahlen und Fallbeispielen erläutert. 900.000 der 1,8 Millionen Bewohner Gazas sind Kinder. Sie leiden an Magen-, Darm- und Nierenerkrankungen, weil sie kein sauberes Wasser haben. Es gibt nur vier Stunden am Tag Strom, man weiß nicht, wann. Dann muss u.a. alle elektronische Kommunikation abgewickelt werden … Die Kette der durch Krieg und Blockade erzeugten Mängel und Behinderungen ist unendlich. Mit den Zeichnungen können Ängste und Nöte bewusst gemacht und gebannt werden. Die Bilder zeigen auch die Hoffnungen der Kinder und ihre Sehnsucht nach friedlichem In-der-Sonne-liegen und Drachensteigen-lassen. Mit ihrer Bilder wird den Jugendlichen Gelegenheit gegeben, ihre Menschenrechte einzuklagen. Sie fordern uns auf, uns für ein menschenwürdiges Leben auch der palästinensischen Kinder und Jugendlichen zu engagieren. Dr. Deep hat bisher sechs Kinder nach Deutschland geholt, damit sie hier kostenlos operiert werden. FrauenWegeNahost bezahlen einen Sprachlehrer, der jährlich 50 traumatisierten Kindern in Gaza die Fähigkeit zu sprechen wiedergibt. Das Palästina-Forum-Nahost verkauft Postkarten der Kinderzeichnungen aus der Ausstellung, der Erlös geht an die Jugendzentren in den Flüchtlingslagern im Libanon. Eine Schulklasse aus Frankfurt schreibt Briefe an die Autoren ihrer Lieblingsbilder. Ingo Roer |
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