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05 - 2016 Interkulturelle Wochen

veröffentlicht um 05.12.2016, 03:53 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:03 ]

Frankfurter - Interkulturelle Wochen (IKW)

In 2016 war eine Projektskizze von Eleonore Wiedenroth-Coulibaly Ausgangspunkt für eine Arbeitsgruppe, die mit ihr, Claus Ludwig Dieter, Susanne Lukas und Gisela Egler-Köksal einen Zyklus von Veranstaltungen zu dem von Rassismus, Hetze und Übergriffen bedrohten Leben in Frankfurt entwickelte. Die Arbeitsgruppe ließ sich von dem Unterschied zwischen der exklusiven „Nächsten-Liebe“ und der inklusiven „Liebe zu den Anderen“ leiten.

 

Mit der Buchvorstellung „Spiegelblicke. Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland“ wurde beleuchtet, dass und wie seit 30 Jahren eine Bewegung Schwarzer Menschen in einem kolonial-rassistisch geprägten Lebensumfeld eigene Entwürfe, eigene Geschichten und eigene gesellschaftliche Perspektiven entwickelt und vermittelt. Aus der Arbeit hervorgegangen ist ein bundesweites Engagement: die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland-ISD-Bund e.V. (isdonline.de). Der Zweck des Vereins: die Interessen Schwarzer Menschen in Deutschland zu vertreten, ein Schwarzes Bewusstsein zu fördern, Rassismus entgegen zu treten und die Vernetzung Schwarzer Menschen bzw. ihrer Organisationen und Projekte zu unterstützen und zu organisieren.

 

Der Begriff „response“ steht für Reaktion auf Umweltreize. Die Gruppe „response“ lernten wir durch einen Workshop kennen. In diesem wurde nachvollziehbar, wie sie Betroffene von rassistischen und rechten Übergriffen berät. Ihr Motto: Zuhören, stärken, gemeinsam handeln!

 

‚Racial Profiling’ – eine Schattenseite der Polizei. Nachdem das Frankfurter Polizeipräsidium, wie auch das Landeskriminalamt und die Rechtswissenschaften der Universität keine ReferentInnen benennen wollten oder konnten, blieb der Bereich der Kriminalistik und Polizei weiterhin im Schatten. Dagegen waren die Informationen von Rechtsanwalt Johannes Hallenberger über Frankfurter Übergriffe, Gerichtsprozesse, Urteile und der aktiven Gruppe von Copwatch Frankfurt Ausgangspunkt einer lebendigen und interessanten Diskussion. Die spektakulären Fälle von rassistischen Beleidigungen oder Schikanen durch das Ordnungspersonal, die es in die Presse schaffen, sind nur die Spitze eines Eisberges. Besonders Menschen, die als Schwarz, migrantisch oder sonst wie „andersartig" kategorisiert werden, werden oft willkürlich angehalten und ohne konkreten Verdacht kontrolliert. „Racial Profiling“ heißt die anlasslose Identitätskontrolle, d.h. eine Kontrolle ohne jedes Indiz auf eine Straftat. Diese Kontrollen wirken besonders durch ihre Wiederholung wie kleine Nadelstiche für die Seele. Ein Nadelstich lässt sich verkraften, aber viele solcher Stiche verletzen und lassen Betroffene an der Gesellschaft verzweifeln. Wer nicht davon betroffen ist, weiß über diese gängige Praxis häufig nichts, denn zum einen lassen Scham und Einschüchterung die Betroffenen schweigen, zum anderen wird ihnen sowieso kaum Gehör geschenkt. Die Organisation Copwatch arbeitet u. a. mit der Methode des „Copspotting“ und unterstützt Betroffene rassistischer Schikanen. Außerdem infor miert sie darüber, wie man sich effektiv verhalten kann, wenn man Formen von institutionalisiertem Rassismus beobachtet. Copwatch hat drei arbeits-politische Schwerpunkte: die Telefonhotline (069 – 348 773 15), die Informationsstelle und die Dokumentation rassistischer Polizeikontrollen in Frankfurt. Sie will die Praxis des Racial Profilings besonders durch die Polizei dokumentieren und ihr etwas entgegensetzen. Weitere Informationen bietet die Homepage: http://copwatchffm.org.                                                                    Susanne Lukas


Zum Buß- und Bettag hatte die Gemeinde zu einem Politischen Nachtgebet eingeladen. Ausgehend von dem Genozid durch Verschleppung in Konzentrationslager, durch Folter, Misshandlungen und Demütigungen von Sinti und Roma bei den Nazi Pogromen. Angesprochen wurde der Leidensweg vor, während und nach der Naziherrschaft, im Kontrast zur Gegenwart. Joachim Brenner von dem Förderverein Roma zeigte mit einem Film wie vielfältig und engagiert in Frankfurt im Moment gearbeitet werden kann. Aktuelle Herausforderung: durch die Kündigung des Mietvertrages hat der Verein für seine Arbeit ab März 2017 keine Räume mehr. Wir sind aufgefordert, dabei zu helfen im sozialen, kirchlichen oder gewerblichen Bereich geeignete Räume in der Größenordnung um die 500 qm zu finden. Bitte melden Objekte, die kurzfristig zu vermieten sind, z.B. bei Pfarrerin Egler-Köksal oder Herrn Claus Ludwig Dieter.                                                           Claus Ludwig Dieter

06 - 2015 – Palästina-Forum-Nahost "Kinder Zeichnen die Welt"

veröffentlicht um 05.05.2016, 07:57 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:03 ]



Die Ausstellung in der Kinder- und Jugend-Galerie Leunastraße 34, Frankfurt-Höchst, ist noch bis zum 19. Mai 2015, Mittwochs, 11 bis 13 Uhr, Freitags und Samstags, 16 bis 19 Uhr, und nach Voranmeldung unter 069 591545 zu sehen; Voranmeldung zu dem Vortrag: d.roer@gmx.de

Begleitprogramm
Vortrag: Kinderalltag im besetzten Palästina, Freitag, 8. Mai 2015, 19 Uhr

Film-Matinee
„Die fliegenden Jungen von Gaza“, Sonntag, 10. Mai 2015, 12 Uhr
Naxos Doku-Kino, Waldschmidtstraße 19, 60316 Frankfurt am Main

Finissage: Was können wir tun? Dienstag, 19. Mai 2015, 18.30 Uhr


Palästinensische Kinder und Jugendliche zeichnen ihre Welt

Bilder aus Westbank, Gaza und Flüchtlingslagern im Libanon

Die Not des palästinensischen Volkes verschwindet regelmäßig aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit, wenn irgendwo sonst eine neue Krise auftaucht. Immer sind die Schwächsten, Wehrlosesten, die Kinder, am stärksten betroffen. Mit der am 19. April eröffneten Ausstellung „Palästinensische Kinder und Jugendliche zeichnen ihre Welt, Bilder aus Ostjerusalem, Westbank, Gaza und Flüchtlingslagern im Libanon“ wollen das Palästina-Forum-Nahost und die Kinder- und Jugend-Galerie Höchst für die Öffentlichkeit ein Fenster öffnen zu einer gern vergessenen Welt.

Das Leben des palästinensischen Volkes ist eine einzige, ständige, ungeheuere Grenzerfahrung. Seine Lebensräume sind ganz oder teilweise geschlossene Gefängnisse. Wie erleben Kinder und Jugendliche diese Welt? Wie können sie sich der menschenunwürdigen Belastungen und Traumatisierungen erwehren? Das will die Ausstellung der Zeichnungen palästinensischer Jugendlicher zeigen. Dem dienen auch zwei gezeigte Filme.

Die ungeheuren Belastungen der Kinder durch Krieg und Besatzung hat Dr. Muneer Deep, Chirurg aus Gaza, nun Chefarzt in Westerstede, mit erschreckenden Zahlen und Fallbeispielen erläutert. 900.000 der 1,8 Millionen Bewohner Gazas sind Kinder. Sie leiden an Magen-, Darm- und Nierenerkrankungen, weil sie kein sauberes Wasser haben. Es gibt nur vier Stunden am Tag Strom, man weiß nicht, wann. Dann muss u.a. alle elektronische Kommunikation abgewickelt werden … Die Kette der durch Krieg und Blockade erzeugten Mängel und Behinderungen ist unendlich.

Mit den Zeichnungen können Ängste und Nöte bewusst gemacht und gebannt werden. Die Bilder zeigen auch die Hoffnungen der Kinder und ihre Sehnsucht nach friedlichem In-der-Sonne-liegen und Drachensteigen-lassen. Mit ihrer Bilder wird den Jugendlichen Gelegenheit gegeben, ihre Menschenrechte einzuklagen. Sie fordern uns auf, uns für ein menschenwürdiges Leben auch der palästinensischen Kinder und Jugendlichen zu engagieren.

Dr. Deep hat bisher sechs Kinder nach Deutschland geholt, damit sie hier kostenlos operiert werden. FrauenWegeNahost bezahlen einen Sprachlehrer, der jährlich 50 traumatisierten Kindern in Gaza die Fähigkeit zu sprechen wiedergibt. Das Palästina-Forum-Nahost verkauft Postkarten der Kinderzeichnungen aus der Ausstellung, der Erlös geht an die Jugendzentren in den Flüchtlingslagern im Libanon. Eine Schulklasse aus Frankfurt schreibt Briefe an die Autoren ihrer Lieblingsbilder.

Ingo Roer

04 - 2016 – Einladung zum Weltgebetstagsgottesdienst

veröffentlicht um 09.03.2016, 07:18 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:02 ]

im Ökumenischen Zentrum Christuskirche

Der nächste Weltgebetstag kommt von christlichen Frauen aus Kuba und wird in Gemeinden auf der ganzen Welt gefeiert. Sein deutscher Titel lautet: „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf”.

In das Zentrum ihres Gottesdienstes haben die kubanischen Frauen das Zusammenleben der unterschiedlichen Generationen gestellt.

Freitag, 4. März, 17 Uhr



Zum Mitfeiern laden Frauen von folgenden Gemeinden ein:

Evangelische Indonesische Kristusgemeinde Rhein-Main

St. Antonius Gemeinde

Evangelisch-reformierte Gemeinde

Hoff nungsgemeinde

Ev. Oromogemeinde

Ev. Personalkirchengemeinde Christus Immanuel

03 - 2016 – Einsatz für Menschen in Oromia

veröffentlicht um 15.02.2016, 05:48 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:02 ]

„Entwicklungspolitischer Aschermittwoch“ in Christus Immanuel/Ökumenisches Zentrum, Westend

Am Aschermittwoch, dem 10. Februar 2016, findet ab 19 Uhr im Ökumenischen Zentrum Christuskirche auf dem Beethovenplatz im Westend der „Entwicklungspolitische Aschermittwoch“ zur Situation in Äthiopien statt. Die Personalkirchengemeinde Christus-Immanuel und Mitglieder der in Frankfurt lebenden und arbeitenden oromischen Menschen wollen an diesem Abend über die Lage am Horn von Afrika informieren.  Im Ökumenischen Zentrum treffen sich regelmäßig Christen und Christinnen aus Oromia zu Veranstaltungen und Gottesdiensten.

In der Ankündigung des „Entwicklungspolitischen Aschermittwochs“ heißt es: „Der sogenannte „Masterplan“, der eine großflächige Ausweitung des Bundeslandes Addis Abeba auf Kosten des Bundeslandes Oromia sowie dessen Aufspaltung in zwei Teile und die Vertreibung von großen Teilen der lokalen Bevölkerung vorsieht, hat wie schon 2014 in verschiedenen Städten Oromias zu Demonstrationen geführt, die die Regierung unter Einsatz von Polizei und Militär brutal niedergeschlagen hat. In den letzten drei Monaten wurden mehr als 140 Menschen getötet. Hunderte wurden verwundet, Tausende verhaftet. Seit Wochen sind viele Schulen und Universitäten in Oromia geschlossen. Dennoch gehen die Proteste weiter. Längst geht es nicht mehr nur um den Masterplan, sondern um die willkürliche und mit Gewalt durch­gesetzte Einschränkung der in der Verfassung garantierten Versammlungs-, Demonstrations- und Meinungsfreiheit, sowie um die zunehmende Überfremdung Oromias durch Vertreibung und Umsiedlungen zu stoppen. Die derzeitige Gefahr einer Hungersnot in Teilen Äthiopien verschärft die Situation. Diese Zusammenhänge müssen in den deutschen Medien bekannt gemacht werden. In der aktuellen Lage, die zu eskalieren droht, ist die Einflussnahme von außen durch aufmerksame Regierungen dringend erforderlich. Wir fordern die politischen und gesellschaftlichen Kräfte in Deutschland, sich bei der äthiopischen Regierung für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen, und zu einem konstruktiven Dialog mit den Betroffenen, der Zivilgesellschaft und der verfolgten Opposition zu bewegen und sie zur Freilassung der zu Unrecht Verhafteten sowie zur Aufklärung der gewaltsamen Übergriffe durch Militär und Polizei auf Demonstrierende zu drängen. Nur auf demokratischem Wege und unter Einhaltung der Menschenrechte kann es eine dauerhafte Lösung der gegenwärtigen Probleme in Äthiopien geben.“ Abschließend heißt es in der Ankündigung der Gemeinde: „Zudem müssen auch im Falle Äthiopiens Waffenlieferungen jeglicher Art überdacht werden.“

Mittwoch, 10. Februar, 19 Uhr, im Ökumenischen Zentrum Christuskirche auf dem Beethovenplatz im Westend

09 - 2015 – 25 Jahre deutsche Einheit: Zentrale Feierlichkeiten in Frankfurt

veröffentlicht um 15.10.2015, 02:05 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:04 ]

„Kirchen beteiligen sich mit vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen“

Bei den zentralen Feierlichkeiten „25 Jahre deutsche Einheit“ vom 2. bis 4. Oktober in Frankfurt werden kirchliche Aktivitäten einen breiten Raum einnehmen. Die entsprechenden Vorbereitungen koordiniert ein Runder Tisch mit Vertretern der evangelischen und katholischen Seite sowie der Evangelischen Allianz. Wie es in einer ersten Mitteilung heißt, wollen die Frankfurter Christen gemeinsam daran erinnern, dass vor 25 Jahren ein einzigartiges Geschenk der Freiheit und Einheit auch durch das Mitwirken der Christen zur Überwindung von 40 Jahren Trennung in zwei deutsche Staaten geführt hat. Dies wolle man in Dankbarkeit gegenüber Gott gemeinsam als Kirchen in Einheit und unterschiedlichen Formaten feiern und in die zentralen Feierlichkeiten einbringen.

Nach bisherigem Stand wird es drei Tage lang über die gesamte Dauer des Festes – von Freitagnachmittag bis Sonntagabend – zwei Bühnen der Kirchen geben. Im Metzlerpark präsentiert die Ev. Kirche Hessen Nassau und ihre „Lichtkirche“ zusammen mit der Ev. Kirche Kurhessen und Waldeck ein abwechslungsreiches Programm unter dem Thema Dankbarkeit mit vielen Künstlern. Auf der Bühne auf dem Römerberg, gemeinsam verantwortet von katholischer Kirche und Evangelischer Allianz, gibt es unter dem Motto „Mit meinem Gott springe ich über Mauern“ Gospelchöre und Musikgruppen der Frankfurter muttersprachlichen Gemeinden in Verbindung mit Interviews, Gesprächen und Statements von Zeitzeugen der deutschen Wiedervereinigung. Ergänzt wird dies durch Gesprächspavillons und Informationsstände zum Thema „Flucht in die Freiheit damals und heute“.

Zu den weiteren Programmpunkten der Frankfurter Kirchen und Gemeinden gehören unter anderem: Nacht der Kirchen am 2. Oktober von 19 bis 24 Uhr in den Frankfurter Innenstadtkirchen; Jugendkreuzweg am 3. Oktober von Mittag bis Abend mit Themen-Stationen „Mauern heute überwinden“, gestaltet von den kirchlichen Jugendbewegungen der Stadt im Rat der Evangelischen Jugend, interface und katholischer Jugendkirche; Erzählcafés am 3. Oktober in unterschiedlichen Cafés mit Geschichten von Zeitzeugen; Dankgottesdienste mit Zeitzeugen und Gospelchören in Krankenhäusern und Altenheimen.

Am 3. Oktober finden um 17.30 Uhr in vier bis sechs Innenstadtkirchen Friedensgebete mit prominenten Zeitzeugen statt, anschließend ein Kerzenmarsch zum Römerberg. Dort steht dann von 19 bis 20 Uhr ein internationaler ökumenischer Dank- und Fürbittegottesdienst auf dem Programm, mit Predigt von Rainer Eppelmann, ehemaliger Abrüstungsminister der ersten frei gewählten DDR-Regierung, und mit musikalischer Begleitung von Judy Baily und Band.

Offizielle Träger der verschiedenen Veranstaltungen sind: Ev. Stadtdekanat, Kath. Stadtdekanat, Ev. Kirche Hessen Nassau, Diözese Limburg, Ev. Allianz Frankfurt, Ev. Jugendwerk, Rat der Ev. Jugend, Jugendkirche Jona, Migrantengemeinden. In einer Erklärung des Koordinierungskreises Runder Tisch heißt es: „Wir laden die Frankfurter Gemeinden ein, an unterschiedlichen Stellen mit ehrenamtlichem Engagement die Aktionen zu unterstützen und im Gebet zu begleiten. Da wir als Kirchen alle Aktivitäten im Rahmen von ,25 Jahre deutsche Einheit` selbst finanzieren müssen, sind wir auch für finanzielle Unterstützung dankbar.“ 


vom Freitag, 2. bis Sonntag, 4. Oktober 2015


Bühnen im Metzlerpark und auf dem Römerberg / Ökumenischer Dank- und Fürbittegottesdienst / Friedensgebet in mehreren Innenstadtkirchen / Nacht der Kirchen und Jugendkreuzweg / Erzählcafés und Dankgottesdienste mit Zeitzeugen

Die Programmübersicht der Kirchen finden Sie auf der Seite der ACK-Frankfurt hier.

14 - 2011 - Gemeinsam Kirchesein – weltweit und vor Ort

veröffentlicht um 29.09.2015, 06:32 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:21 ]

Gemeinsam Kirchesein – weltweit und vor Ort
Studientag in Erinnerung an Pfarrer Gerhard Hoffmann

Das Ökumenische Zentrum hat am 29. Oktober 2011 zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK)  in Frankfurt zu einem Studientag über die theologischen Grundlagen und die gegenwärtigen Herausforderungen des ökumenische Zusammenlebens von Kirchen und Gemeinden eingeladen, ein Thema, das uns im ÖZ täglich ganz konkret und praktisch beschäftigt.

In einem Grußwort erinnerte Esther Gebhardt, die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, an den langjährigen Leiter des Fachbereichs Ökumene und Ausländerarbeit Pfarrer Gerhard Hoffmann. Er war nicht nur der Mitbegründer des Ökumenischen Zentrums, sondern hat in Frankfurt die Unterstützung von Flüchtlingen, die Flughafenseelsorge, das psychosoziales Zentrum für Beratung und Hilfe, das Ökumenische Pfingstfest und viele andere Aktivitäten aufgebaut und geleitet.

Der Hauptvortrag von Dr. Karl-Heinz Dejung, dem ehemaligen Leiter der Ökumenischen Zentrale der EKHN, galt dem missionstheologischen Denken von Gerhard Hoffmann. Dann kamen Vertreter und Vertreterinnen von vier verschiedenen Wegen des ökumenischen Miteinanders in einer Podiumsdiskussion zu Wort, die von Dr. Ursula Schoen für die ACK moderiert wurde.

Der Tag wurde dokumentiert.

13 - 2012 - Steht auf für Gerechtigkeit

veröffentlicht um 29.09.2015, 06:31 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:05 ]

Steht auf für Gerechtigkeit 
Informationen zum Weltgebetstag aus Malaysia am 2. März 2012

Wie lässt sich ein Staat regieren, dessen zwei Landesteile – getrennt durch das Südchinesische Meer – über 500 Kilometer auseinander liegen? Ein Land, dessen rund 27 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unterschiedliche ethnische, kulturelle und religiöse Wurzeln haben. Mit Kontrolle, mit Reglementierungen, mit Religion? Die Regierung des südostasiatischen Landes Malaysia versucht mit allen Mitteln, Einheit und Stabilität zu erhalten. Der Islam ist in Malaysia Staatsreligion. Die Malaiinnen und Malaien (rund 50% der Bevölkerung) sind muslimisch. Daneben gibt es Chinesisch-stämmige (23,7%) und indisch-stämmige Menschen (7%), indigene Völker (11%) und Menschen anderer Herkunft (7,8%), die Buddhismus, Hinduismus, Christentum und anderen Religionen angehören. Für sie gilt nur theoretisch Religionsfreiheit. Immer wieder kommt es zu Benachteiligungen der religiösen Minderheiten und zu politisch instrumentalisierten Konflikten. So versucht man z.B. durchzusetzen, dass der Gottesname „Allah“ den Muslimen vorbehalten bleibt und Christen den Vater Jesu Christi öffentlich nicht mehr, wie sie es gewohnt waren, „Allah“ nennen dürfen. Malaysia, seit 1957 unabhängig, gilt als wirtschaftlich aufstrebend und ist als konstitutionelle Wahlmonarchie weltweit einzig. Seine Hauptstadt Kuala Lumpur liegt in Westmalaysia, wo ca. 80% der Bevölkerung leben. Im viel größeren Ostmalaysia, das auf Borneo liegt, leben besonders indigene Völker mit einem hohen Christenanteil.

Malaysia könnte zauberhaft sein: Mit vielen Stränden, fruchtbaren Ebenen an den Küsten, tropischem Dschungel, Hügeln und Bergen bis 4.000 Meter hoch, versucht es mit Erfolg, Touristen anzuziehen. Ja, wenn es Korruption, Ungerechtigkeit und vor allem die Menschenrechtsverletzungen nicht gäbe! Aber man spricht unter dem Druck der Regierung am besten nicht darüber. Auch für Christinnen und Christen (gut 9%) kann es gefährlich sein, Kritik zu üben.

Die Weltgebetstagsfrauen haben in ihrer Liturgie einen Weg gefunden, Ungerechtigkeiten, die „zum Himmel schreien“, anzuprangern: Sie lassen die Bibel sprechen. Die harten Klagen des Propheten Habakuk schreien zu Gott. Da sind sie gut aufgehoben. Und die Geschichte von der hartnäckigen Witwe und dem korrupten Richter aus dem Lukasevangelium trifft genau den Lebenszusammenhang der Verfasserinnen und vieler Menschen weltweit. Habakuk, der in seiner Klage – auch gegen Gott – heftig austeilen kann, ermutigt die Christinnen, Gott im Gebet auch ihrerseits ihre Klagen vorzutragen. „Wir sehen, dass unterschiedliche Auffassungen im politischen und religiösen Bereich mit Gewalt unterdrückt werden ... Stimmen für Wahrheit und Gerechtigkeit  werden zum Schweigen gebracht. Korruption und Gier bedrohen deinen Weg der Wahrheit, Gott.“ Darf eine Frau so mutig und offen in den politischen Raum hineinreden? Die Weltgebetstagsfrauen trauen sich, das Bild von der „stumm leidenden malaysischen Frau“, das nicht nur in Männerköpfen immer noch gültig ist, im Gebet zu widerlegen. Weltweit wollen sie alle Christinnen und Christen am 2. März 2012 aufrufen, aufzustehen für Gerechtigkeit. Ermutigt durch die Zusage Jesu, die sie sechsmal in ihrer Liturgie wiederholen:

            Selig sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten,
            denn sie werden satt werden.

Renate Kirsch 


16 - 2008 - neuer Sozialdiakonischer Mitarbeiter

veröffentlicht um 29.09.2015, 06:29 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:21 ]

Merga Negeri neuer Sozialdiakonischer Mitarbeiter im Ökumenischen Zentrum Christuskirche

Lieber Merga, Sie sind seit August 2008 Seelsorger der Oromogemeinde im Ökumenischen Zentrum. Davor haben Sie eine Oromo-Gemeinde in Addis Abeba geleitet. Sie haben dann im Büro der Friedenskommission der Mekane Yesus Kirche in Äthiopien mitgearbeitet, bis Sie Ihr Land verlassen mussten.

Sie haben deutsch gelernt und sich mit Ihrer Frau und Ihren drei Kindern in Deutschland ein wenig eingelebt  - und nun haben Sie seit dem 1. Februar eine Stelle als Mitarbeiter im Ökumenischen Zentrum. Wir freuen uns sehr über diese Bereicherung unserer ökumenischen Arbeit.

Was bedeutet diese Entwicklung für Sie persönlich?

Als erstes möchte ich Ihnen sagen, wie dankbar ich bin, dass Sie mir Gelegenheit geben, meine Ansichten, Pläne und Wünsche für unsere Arbeit in Frankfurt und speziell im Ökumenischen Zentrum darzustellen. Mein großer Dank gilt auch all denen, die sich um die Einrichtung dieser Stelle bemüht haben und die Ideen, Zeit und das Geld aufgebracht haben, damit dieses Projekt Wirklichkeit wird. Bei meiner Arbeit werde ich mit vielen verschiedenen Menschen, Gemeinden, Kirchen und Organisationen in und um Frankfurt in Kontakt kommen. Ich werde von ihnen vieles lernen können und viele neue Erfahrungen gewinnen, und ich werde versuchen, meine eigenen Fähigkeiten nach bestem Vermögen für die Förderungen unserer gemeinsamen Ziele einzusetzen.

Auf welche Projekte werden Sie sich in den ersten Monaten konzentrieren?

Als erstes werde ich mich darum bemühen, etwas für die Kinder im Ökumenischen Zentrum zu tun und einen Kindergottesdienst einrichten. Das scheint mir sehr wichtig, denn Kinder sind die Zukunft der Gemeinde und der Gesellschaft insgesamt. Es gibt in der Oromo Gemeinde viele Kinder verschiedenen Altersgruppen. Wir haben für sie bisher kein organisiertes Angebot machen können. Die Hauptsprache wird deutsch sein, und wir hoffen sehr, dass auch Kinder aus den anderen Gemeinden daran teilnehmen werden und dass wir Jugendliche zur Mitarbeit gewinnen können.

Der seit langem gefeierte Gottesdienst der ÖZ-Gemeinden bedarf meiner Ansicht nach ebenfalls der Weiterentwicklung. Wenn wir einander dienen und helfen wollen, müssen wir uns besser kennen und verstehen lernen. Um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu verstehen und ihnen angemessen zu begegnen, müssen wir sehr kreativ und auch gut informiert sein. Was in unserem Ökumenischen Zentrum geschieht, muss auf die Fragen und Bedürfnissen der Menschen um uns herum Antwort geben. Wir müssen auch anfangen, gemeinsam einen deutsch-oromo Gottesdienst zu entwickeln. Viele Mitglieder der Oromogemeinde sind längst Mitglieder der Personalkirchengemeinde und wir müssen lernen, gemeinsam Gottesdienst zu feiern, an dem beide gleichermaßen beteiligt sind. Das ist eine interessante Herausforderung, bei der beide Seiten neue Einsichten bekommen und neue Erfahrimgen machen werden.   

Was wird das für die Entwicklung der Oromo Gemeinde bedeuten?

Für die Oromo Gemeinde ist das eine wichtige Entwicklung. Es wird dazu führen, dass die Gemeindeglieder mehr Verantwortung im Ökumenischen Zentrum übernehmen und sich darauf einstellen, „zu dienen und sich dienen zu lassen“. Es wird zu mehr Mitwirkung und Engagement führen. Ich weiß, dass es unter ihnen viele gibt, die sehr motiviert sind, die große Fähigkeiten und Gaben haben und die bereit sind, sich zu engagieren. Wir müssen ihnen nur die Tür für mehr Partizipation und Engagement öffnen.

Welche anderen Projekte planen Sie?

Ich möchte im Ökumenischen Zentrum gern ein Seminar über Friedenserziehung und Konfliktüberwindung organisieren. Ich halte das für sehr wichtig, da Konflikte, ob klein oder groß, soziale Phänomene sind, die auf allen Ebenen zu finden sind, in der Familie, in Gemeinden und auf der gesellschaftlichen Ebene. Für eine Metropolenregion wie Frankfurt am Main, in der Menschen verschiedener Herkunft leben, kann das von großer Bedeutung sein. Das Theologische Studienprogramm TEE (Theological Education by Extension), das ich zurzeit in der Oromo Gemeinde koordiniere, ist übrigens offen für alle, die Interesse an einer Mitarbeit haben. Das ist eine gute Gelegenheit, im Gespräch miteinander und voneinander Neues zu lernen. Die Kursmaterialien und die Besprechung der Inhalte und der Bedeutung für das eigene Leben und das Leben der Gemeinde sind auf Englisch.

Worin sehen Sie Ihren besonderen Beitrag zum ökumenischen Zusammenleben von Gemeinden und von ethnischen und religiösen Gruppen in Frankfurt?

Dazu würde ich gern meine Erfahrungen im Umgang mit Konflikten, die ich im Büro der Friedenskommission der Mekane Yesus Kirche gewonnen habe, einbringen. Das Zusammenleben im ökumenischen Geist und das gegenseitige Geben- und Nehmen zwischen verschiedenen Gemeinden und Kirchen und zwischen unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen ist nicht leicht. Aber Vielfalt kann ein großer Segen sein, wenn Menschen einander verstehen, akzeptieren und respektieren.  

Was wünschen Sie sich und uns für dieses Jahr?

Uns allen wünsche ich, dass dieses Jahr ein erfolgreiches, friedliches und sicheres Jahr wird. Für mich sind gedeihliche zwischenmenschliche Beziehungen sehr wichtig. Sie spielen eine entscheidende Rolle, wenn eine Arbeit gute Ergebnisse bringen und langfristige Wirkungen haben soll. Ich hoffe, dass wir offen füreinander sein werden und einander an unseren reichen Erfahrungen Anteil geben. Ich werde die Hilfe, Kooperation und Mitarbeit aller brauchen, damit ich diese Stadt besser verstehen und ihr besser dienen kann. Ich habe gelernt, dass alle dazu beitragen müssen, wenn eine freundliche und einladende Umwelt entsteht, in der jede und jeder glücklich und zufrieden leben kann. Jeder und jede von uns kann dazu einen unverwechselbaren Beitrag leisten.

Ich bin sicher, dass wir Ihnen diese Offenheit und die gewünschte Unterstützung gern entgegenbringen. Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Fragen und Übersetzung: Hildburg Wegener


07 - 2015 – Erste ökumenische Liedernacht

veröffentlicht um 02.08.2015, 04:59 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:04 ]

Erste ökumenische Liedernacht

Wir singen gemeinsam alte und neue Lieder in dem zeltförmigen Bau der Jesuitenkirche Sankt Ignatius mit ihren leuchtenden blau-rot-grünen Rosenblüten-Fenstern.


Personalkirchengemeinde Christus-Immanuel;

Evangelische Sankt Katharinen-Gemeinde;

Evangelisch-reformierte Gemeinde;

Jesuitenkirche St. Ignatius


Freitag, 10. Juli, 20 Uhr,
Gärtnerweg 60, 60322 Frankfurt

08 - 2015 – Dietmar Burkhardt: Wir sind allzumal „Zwischenraum“

veröffentlicht um 27.06.2015, 07:41 von webmaster B   [ aktualisiert: 20.06.2018, 02:04 ]

Dietmar Burkhardt: Wir sind allzumal „Zwischenraum“
Evangelische Kirche als Einwanderungskirche –
Folgerungen für Gemeindeentwicklung und Ekklesiologie

Pfarrer Dietmar Burkhardt hat in einem dreijährigen Forschungsprojekt untersucht, wie sich Gemeinden für Christen und Christinnen anderer Nationalität öffnen können. Eine christliche Gemeinschaft, die sich nicht nur als einladende, sondern vor allem als eingeladene Gemeinde versteht, kann zu einem „Zwischenraum“ werden, wenn sie lernt, nicht mehr strikt zwischen „wir“ und „den anderen“ zu unterscheiden und traditionelle protestantische Verengungen hinterfragt. Für eine interkulturelle Öffnung von Gemeinden ist es hilfreich, wenn Gemeinden „Dritte Räume“ schaffen, in dem es nicht mehr Gäste und Gastgeber gibt, sondern alle Gäste sind. So erhalten Menschen anderer Herkunft und Sprache die Möglichkeit, Neues in diese Räume hineinzutragen und sie zu Zwischenräumen werden zu lassen. Was gelten soll, muss dabei immer wieder neu entdeckt und ausgehandelt werden. Gemeinden, die sich selbst als Gäste Gottes verstehen, werden dabei den Zwischenraum“ als spirituell bereichernd und als Ort interkultureller Verständigung entdecken und schätzen lernen. Wir brauchen in der evangelischen Kirche, so Dietmar Burkhardt, nicht so sehr eine „Willkommenskultur“, sondern eine „Beteiligungskultur“.

Mittwoch, 17. Juni, um 19 Uhr

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